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Kitesurfen und Snowkiten bei den Pionieren

Der tiefblaue Silvaplanerse ist so etwas wie das alpine Mekka der Kitesurfszene. Stefan Popprath gründete hier die Kitesailing-Schule, als der Sport noch nicht einmal einen richtigen Namen hatte. Eine Pioniergeschichte.

Der gebürtige Solothurner war bereits 1991 in das Engadin gekommen - eigentlich, um in der Buchhaltung des Kurvereins von Silvaplana zu arbeiten. Stattdessen entdeckte er den Malojawind für sich. «Damals hatte Reinhold Messner gerade versucht, die Antarktis zu durchqueren, indem er sich mit Skiern von einem Schirm ziehen ließ. Ich dachte mir: Das könnte Spaß machen – und mit dem gleichmäßigen Wind vielleicht auch im Tourismus funktionieren.» Gesagt, getan: Schon im Winter 1994 unterrichtete er seinen ersten Schüler im «Snowkiten» auf dem zugefrorenen See. Der Schritt ins flüssige Wasser sei dann bloß die logische Folge gewesen: «Es ging ja um die selbe Frage: Wie kann ich die Traktion des Schirmes nutzen um mich schneller fortzubewegen – und zwar so, dass es Spaß macht?» Sein Problem: Es gab kaum brauchbares Equipment. Es fehlte an passenden Boards, es fehlte an Schirmen die sich aus dem Wasser starten ließen. Erst nach unzähligen Materialtests, Basteleien und Selbstversuchen gelang Ende der 90er der Durchbruch. Im Jahr 1999 eröffnete er seine Schule – als erste in der Schweiz und eine der ersten überhaupt. (David Schwarzenbacher, Best of the Alps, 2017). Hier geht's zum vollständigen Artikel.

Stefan Popprath: Mr.Kite

Kitepionier, Gründer und Mitinhaber

«Schon als klein Stefan hat mich alles, was fliegt, begeistert. Ich bastelte mir meine ersten Drachen, die ich im Unterland steigen liess. Zuerst aber ging ich beruflich in eine ganz andere Richtung: Ich hielt meine Nase in Töpfe und lernte meine zweite Leidenschaft – das Kochen. Begeistert vom Beruf als Koch arbeitete ich nach der Lehre im In- und Ausland an unterschiedlichsten Orten und lernte viele spannende Leute kennen. Irgendwie wollte ich aber mehr und entschied mich mit 25, nochmals die Schulbank zu drücken. Ich besuchte die Touristik-Handelsschule in Bern. Dieser Wechsel eröffnete mir neue Horizonte und mit vollem Enthusiasmus kam ich 1991 nach Silvaplana, um im Kurverein die Buchhaltung zu machen. Und wie soll es anders sein, hier fand ich auch den Malojawind und kam wieder zurück zu meiner zweiten Leidenschaft: dem Drachen steigen lassen. Genau genommen zum Lenkdrachenfliegen im Sommer mit dem hiesigen Club. Bald schon baute ich mir meine eigenen Hightech-Drachen und kaufte Material für mich und meine Freunde ein.


«Wir organisierten Events und Partys und hatten eine tolle Zeit. Das Hobby wurde zum Beruf und mein Traum ging damit in Erfüllung. Vor dieser spektakulären Kulisse im Engadin an einem See mit klarem Bergwasser und verlässlichem Malojawind hatte ich meine Firma gegründet. 2004 wurde aus der Einzelfirma eine GmbH und aus dem Geschäft wurde ein Unternehmen. Heute haben wir einen festen Platz im Sportzentrum Mulets und aus dem Bild von Silvaplana ist das Kitesurfen nicht mehr weg zu denken. Mein Neffe und Nachfolger Yannick macht zusammen mit seinem Team diesen Spot am Lake Silvaplana heute für euch zu einem unvergesslichen Kite-Erlebnis.» Stefan Popprath, Kitepionier, Gründer und Mitinhaber der Swiss Kitesurf GmbH

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Yannick Galbinec: der Nachfolger

Geschäftsführer und Mitinhaber

«Schon als klein Yannick hat mich das Kiten und auch das Leben im Engadin fasziniert. Bereits früh habe ich Stefan in meinen Schulferien, wo auch immer möglich, unterstützt und somit bereits vor meiner aktiven Kiter-Zeit mit 12 Jahren das Material für die Schüler rausgegeben und den Materialraum aufgeräumt. Nicht immer die Wunscharbeit, aber dennoch: Ich war im wunderschönen Engadin, in der Szene, in der ich mich wohl fühlte, zusammen mit tollen Leuten und einer super Stimmung – sogar wenns mal keinen Wind hatte.»

«So verbrachte ich, bis ich 17 Jahre alt war, jeden Sommer ein paar Wochen im Engadin. Daraufhin machte ich meine Ausbildung zum Informatiker, welche ich 2011 abgeschlossen habe. Wirklich auf dem Beruf gearbeitet, habe ich dann aber nicht. Um ehrlich zu sein, musste ich früher von der Lehrabschlussfeier gehen, um den Flieger nach Ägypten zu erwischen, wo ich dann ein halbes Jahr als Kitesurflehrer gearbeitet habe. Von da an war ich nirgendswo und trotzdem überall: unterwegs auf Reisen oder als Kitelehrer im Ausland. Während zwei Jahren konnte ich so die Welt entdecken – natürlich immer dem Wind nach und von der einen Kite-Destination zur nächsten.»

«Im Frühling 2013 bin ich dann nach Silvaplana gezogen und habe die Geschäftsleitung übernommen, damit sich Stefan neuen Herausforderungen im Unterland widmen konnte. Heute könnte ich mir keinen besseren Ort zum Leben vorstellen. Diese Location ist für sich schon fast einzigartig auf dieser Welt. Und dann bietet sie obendrein noch einen super Kitespot: Was will man mehr?» Yannick Galbinec, Geschäftsführer und Mitinhaber der Swiss Kitesurf GmbH